Aikido – der sanfte Weg


Wenn man Experten bei der Ausübung einer asiatischen Kampfkunst beobachtet, so ist man von der spielerischen Leichtigkeit beeindruckt, mit der sie durch den Raum gleiten, schweben oder springen und dabei ihren Gegner oder Partner irritierend umkreisen. Und so sind viele der Zuschauer motiviert, selber ebenfalls eine solche Kampfkunst zu erlernen. Viele entscheiden sich dabei für Aikido, welches seit Mitte der sechziger Jahre in Deutschland praktiziert wird. Die fließenden Bewegungen sind von großer Eleganz und scheinen von jedermann zu erlernen zu sein.

Der Ansatz des Aikido

Im Gegensatz zu anderen asiatischen Kampfsportarten gibt es im Aikido keine Angriffstechniken, sondern nur Verteidigungstechniken. Der Anwender des Aikido versucht nicht, die Kraft des Gegners zu blockieren, sondern er bemüht sich, durch seine Bewegungen und Techniken die Kraft des Gegners um zu lenken und sie gemeinsam mit seiner eigenen Kraft zur Verteidigung zu nutzen. So werden beide Kräfte vereint und verdoppelt. Die Bewegungen der beiden Gegner gehen dabei ineinander über und verschmelzen.

Üblicherweise wird beim Aikido der Gegner durch eine flüssige Schwungbewegung so zu Boden geworfen, dass er dem Angegriffenen nicht mehr gefährlich werden kann. Die Kontrolle über diesen Vorgang des Werfens hat dabei der Aikidoka, dessen Ziel es ist, auch seinen Gegner bei diesem Angriff und dessen Abwehr zu schützen. Dieses Ziel wird schon im Namen Aikido deutlich: Ai steht für Harmonie, Ki steht für Energie, Do steht für der Weg.

Geschichte des Aikido

Das Aikido entstand aus einer Weiterentwicklung der kriegerischen Kampfkünste der japanischen Samurai. Waren die Techniken des Aikido ursprünglich durchaus für den Gegner tödlich, so hat der geistige Vater des Aikido, der japanische Meister Morihei Ueshiba, diese Techniken so umgestaltet, dass das Bewahren der Unversehrtheit und des Lebens beim Aikido im Vordergrund stand.

Morihei Ueshiba begann schon im Alter von zehn Jahren, sich für die japanischen überlieferten Kampfkünste zu interessieren. Anfang des 20. Jahrhunderts begann er dann damit, ausgehend vom JuJutsu die verschiedenen Formen des Aikido nach seinen Vorstellungen zu entwickeln.

Disziplinen des Aikido

Im Aikido gibt es hauptsächlich drei unterschiedliche Disziplinen. Das eigentliche Aikido wird unbewaffnet ausgeführt und besteht aus verschiedenen Wurf-und Haltetechniken. Daneben gibt es zwei bewaffnete Disziplinen im Aikido. In der einen Disziplin wird mit dem so genannten Langstock gekämpft, diese Disziplin nennt sich Aiki Jo. In der anderen Disziplin, dem Aiki Ken, kommt das japanische Schwert zum Einsatz. Auch in diesen beiden bewaffneten Disziplinen bleibt der Grundgedanke des Aikido erhalten, den Gegner möglichst schonend zu neutralisieren.